Tauchen im heimischen See – Na klar, das machen wir das ganze Jahr über. Aber was genau lebt denn da? Wie funktioniert eigentlich ein Gewässer? Worauf sollte ich als Taucher achten? Welche Probleme haben unsere Gewässer? Welche Neobiota werden hier über die Flussschifffahrt eingeschleppt?
Diese spannenden Themen hat unser Mitglied Marc beleuchtet. Marc, promovierter Biologe, hat viele Jahre in der Feld- und Laborforschung der Limnologie gearbeitet und die Verbreitung heimischer und eingeschleppter Arten in Seen und Flüssen Europas untersucht. Dadurch konnte er sehr unterhaltsam und mit profundem Wissen sowohl die Grundlagen und komplexe Zusammenhänge erläutern, sowie aus der aktuellen Forschung berichten.
Die etwa 20 anwesenden Zuhörer lernten in gemütlicher Atmosphäre bei Quiche, Süßem und Getränken zunächst die Grundlagen der Süßgewässer in Europa kennen. Im Anschluss daran ging die Reise über die heimischen Wasserpflanzen zu einer sehr ausführlichen Beschreibung mannigfaltigster Süßwasserlebewesen, die er anhand sehr schöner Fotografien veranschaulichte. Anhand dieser Bilder wird es uns beim nächsten Tauchgang leichter fallen, mit geschärftem Blick durch Neptuns Reich zu gleiten und die Bewohner zu entdecken.
Aus seiner Tätigkeit als Forschungstaucher beeindruckten die Berichte über das Tauchen in Dükern und unter Schubverbänden in den Flüssen und Hafenbecken, um zoologische Proben von den Bordwänden oder in den unterschiedlichen Abschnitten der Rohre zu sammeln. So konnte er beispielsweise nachweisen, dass Düker stromaufwärts wandernde Tierarten negativ beeinflussen, da die notwendigerweise vorhandenen Staustufen von den Organismen nicht in Richtung der Quelle überwunden werden können. Unter anderem dadurch nimmt der Artenreichtum der Flüsse stetig ab.
Im Gegensatz zur Seeschifffahrt werden Neobiota in der Flussschifffahrt nicht über das in den Ballasttanks mitgeführte Wasser eingeschleppt, da Binnenschiffe üblicherweise gar nicht über Ballastwasser verfügen. Bei seinen Untersuchungen konnte Marc nachweisen, dass der Transport der aus dem Bereich des Schwarzen Meeres eingeschleppten Arten über die Kühlwassersysteme und Bordwände stattfindet.
Diese und noch unzählige andere interessante Fakten aus der Unterwasserwelt haben uns einen sehr unterhaltsamen und lehrreichen Abend beschert. Vielen Dank an die Organisation und vor allem an Marc!
Hier findet ihr die Folien zum Vortrag.